szenische Lesung

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„Seit heute also herrschte in Deutschland der offene Faschismus. Wir waren darauf vorbereitet gewesen, wir sahen deutlich die Gefahr, alles hatte darauf hingewiesen. Gestern noch hatten wir im Lustgarten mit hunderttausend Berlinern gegen den drohenden Faschismus demonstriert.“Die Wucht der Gewalt und Verfolgung, die mit dem Nationalsozialismus einsetzte, zerschlug in kürzester Zeit alle Organisationen des politischen Gegners. Was den Jubel vieler hervorrief, die der Entladung ihrer Gewaltfantasien entgegenfieberten, ließ andere apathisch und hilflos erstarren. Nicht jedoch Lisa Fittko. Als Widerstandskämpferin, Fluchthelferin, Kommunistin und Jüdin war Resignation nie eine Option für sie. Bekannt wurde sie durch ihre Fluchthilfe für den Philosophen Walter Benjamin, gewürdigt wird sie für ihre Unerschrockenheit und ihre Solidarität mit den Bedrängten. Gemeinsam mit ihren Genoss:innen im deutschen Widerstand stellte sie sich entschlossen der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft entgegen und selbst auf ihrer eigenen Flucht half sie hunderten, dem sicheren Tod zu entfliehen. Auch in düstersten Zeiten bewahrte sie ihre Menschlichkeit und Handlungsfähigkeit.

Die szenische Lesung begleitet Lisa auf verschiedenen Stationen des Widerstands. In den Anfangsjahren in Berlin, bei ihrer Flucht und Internierung in Frankreich, auf ihrer Fluchtroute über die Pyrenäen, die Hunderten das Leben rettete, und schließlich bei der Rettung ihrer eigenen Familie vor der Deportation. Die ca. 70 minütige mehrstimmige Lesung wird unterstützt von Visualisierungen, die uns in Raum und Zeit orientieren 

Ort

EI-12437-B
Kiehnwerderallee 2
12437 Berlin
Deutschland