JAZZ IM KUBIZ REIHE: FEMALE CADENCE - FRAUEN IM EUROPÄISCHEN JAZZ UM 1960
HOMMAGE AN PIA BECK (NIEDERLANDE)
OLGA REZNICHENKO TRIO:
Olga Reznichenko - piano
Lorenz Heigenhuber - bass
Maximilian Stadtfeld - drums
Die niederländische Pianistin und Sängerin Pia Beck (1925-2009) gehörte in den 1950er-Jahren zu den populärsten Jazzmusikerinnen Europas. 1925 in Den Haag geboren, begann sie schon als Kind mit dem Klavierspiel. Nach ersten Auftritten in den Kriegsjahren wurde sie 1945 Pianistin und Sängerin im Miller Sextet, mit dem sie in Europa und Indonesien tourte. 1949 gründete sie ihr eigenes Trio und landete mit Pia’s Boogie einen Hit, der hunderttausendfach verkauft wurde und zu ihrem Markenzeichen wurde.
Beck war eine brillante Pianistin mit großer Bühnenpräsenz, die Jazz, Swing und Boogie mit Leichtigkeit und Humor verband. Sie sang in mehreren Sprachen, liebte die Show, fuhr schnelle Autos und präsentierte sich selbstbewusst als Star. Ihr Stil blieb zugleich zugänglich: Sie wollte, wie sie selbst sagte, „unterhalten und für die Menschen spielen“.
Mitte der 1960er-Jahre zog sie sich mit ihrer Lebensgefährtin Marga Samsonowski und deren Kindern nach Spanien zurück. In den 1970er-Jahren kehrte sie noch einmal auf die niederländischen Bühnen zurück, u. a. mit der Dutch Swing College Band. Auch beim North Sea Jazz Festival war sie zu hören. Besondere Bedeutung hatte Becks Haltung als offen lesbische Musikerin in einer Zeit, in der Homosexualität noch stark tabuisiert war. Gemeinsam mit Samsonowski lebte sie diese Partnerschaft ohne Heimlichkeit. 1977 beteiligte sie sich am Protestkonzert „Miami Nightmare“ im Concertgebouw Amsterdam, das sich gegen die homophobe Kampagne der US-Sängerin Anita Bryant richtete. Beck wollte nie ausschließlich als Symbolfigur der Bewegung gelten, doch sie setzte ein wichtiges Zeichen, indem sie sich offen und sichtbar engagierte.
Eintritt 12/15 Euro
präsentiert von »Jazz am Helmholtzplatz e.V.«
KuBiZ
Bernkasteler Str. 78
13088 Berlin
Deutschland