Antisemitismus in Comics

Diskussion/Vortrag

Die Geschichte vom Medium Comic ist in Bezug auf die Darstellung des
Judentums sehr ambivalent. Jüdische Zeichner wie Max Fleischmann (Betty
Boob), René Goscinny (Asterix und Obelix) oder Jack Kirby (Captain
America, Black Panther) sind aus der internationalen Comicgeschichte
nicht mehr wegzudenken. Gleichzeitig wurde das Medium auch immer wieder
– bewusst oder unbewusst – für die Verbreitung antisemitischer
Stereotype genutzt. Angefangen bei Wilhelm Busch (Max & Moritz), über
Hergé (Tim und Struppi) und Peyo (Die Schlümpfe) bis zu Rolf Kauka
(Lupo) reicht die Liste prominenter Zeichner, deren Werk diese
Stereotype zumindest teilweise bedient haben.

Seit den 1960er Jahren – und verstärkt seit den 1990er Jahren – wird
aber auch der Antisemitismus verstärkt in Undergroundcomix und Graphic
Novels thematisiert und problematisiert. Undergroundikone Robert Crumb
machte sich über den Antisemitismus in der amerikanischen Gesellschaft
lustig, sein „Schüler“ Art Spiegelman wählte das Medium Graphic Novel
zur Darstellung der Shoa und in neueren Veröffentlichungen wie z.B.
„Araber von morgen“ von Riad Sattoufwird auch der Antisemitismus in den
arabischen Staaten zum Thema gemacht.

In einem Vortrag führt der Politikwissenschaftler und Comicsammler Dr.
Maurice Schuhmann in die Thematik ein. Er zeigt an ausgewählten
Beispielen – sowohl die Verbreitung antisemitischer Darstellungen als
auch die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema in Comics und
Graphic Novels.
 

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