VERBOTEN/BANNED!) Demo "No celebration in genocide"

Aktion/Protest/Camp

(english below)  ⚠️Nach antiarabischen, antipalästinensischen und islamfeindlichen Begründungen der Polizei wird unsere Demonstration an Silvester verboten. ✊🏽Wir lehnen die umfassende Isolierung und polizeiliche Überwachung der Sonnenalle ab und bitten alle, am Silvestertag die Sonnenallee im Auge zu behalten! Global South United & Ägyptische Diaspora

Unsere Demonstration in der Silvesternacht ist VERBOTEN.

Die Polizei teilte uns mit, dass unsere für 22:30 Uhr am 31.12.2023 geplante Demonstration ab Richardplatz/ Sonnenalle verboten wurde.

Die Polizei begründete dieses effektive Verbot sehr rassistisch, nämlich damit, dass es in diesen Vierteln leicht zu Gewaltausbrüchen kommen kann und dass sie in diesem Teil der Stadt mit aggressiven Menschen rechnet. Das Schreiben, in dem das Verbot begründet wird, strotzt nur so vor Islamophobie, Vorurteilen über den "erwarteten Antisemitismus" und schierer Ignoranz gegenüber der Realität. Was noch wichtiger ist: Es ist ziemlich repräsentativ für die unerschütterliche Unterstützung des deutschen Staates für Israel und zitiert das typische Narrativ, das Antizionismus und Antisemitismus in einen Topf wirft. Wir werden in Kürze einige Auszüge aus dem offiziellen Verbotsschreiben der Polizei veröffentlichen.

Während der telefonischen Beratung mit der Polizei fragten wir, ob andere Alternativen wie Kreuzberg oder Wedding in Frage kämen, was die Polizei mit ähnlicher Begründung ablehnte. Sie boten uns Mitte oder den "Alexanderplatz" als Alternative an, was wir als FALLE ansehen, da dies wohl der unsicherste Ort für farbige Menschen in der Silvesternacht sein dürfte, insbesondere wenn es sich um Menschen handelt, die für palästinensische Solidarität demonstrieren. Wir haben diese Ausweichmöglichkeit, die uns von unserer Gemeinschaft entfernt, abgelehnt.

Außerdem hat sich die Polizei sicherlich nicht um unsere Sicherheit gekümmert, indem sie uns eine feindliche Umgebung als Alternative angeboten hat, die uns in vielerlei Hinsicht gefährdet hätte.

Der deutsche Staat und die Berliner Polizei haben in den vergangenen Wochen über die Medien deutlich gemacht, dass die Sonnenallee an diesem Tag intensiv kontrolliert werden wird, was ein Grund dafür ist, dass wir diesen Ort trotz des Wissens um die damit verbundenen potenziellen Risiken gewählt haben.

Folgende Faktoren trugen außerdem dazu bei, dass wir uns für diesen Ort entschieden haben:

  • Unsere Gemeinschaft konzentriert sich in der Sonnenalle, die seit jeher ein Knotenpunkt für arabische und nicht-arabische Solidaritätsbewegungen ist.

  • Der Ort ist der Mehrheit der potenziellen Teilnehmer bekannt.

  • Solidarität ist eine zweiseitige Straße. Die Repressionen, die die Sonnenallee in den letzten drei Monaten wegen ihrer Solidarität mit Palästina erlebt hat, verpflichten uns, auch dort mit unserer Gemeinschaft zusammenzustehen.

Wir lehnen die intensive Isolierung und polizeiliche Überwachung der Sonnenallee ab und bitten alle, am Silvestertag die Sonnenallee im Auge zu behalten.

 

#### ENGLISH ####

⚠️Following anti-Arab, anti-Palestinian & islamphobic rationale by the police, our demonstration on New Year's Eve is BANNED. ✊🏽We refuse the intensive isolation and policing of Sonnenalle, and we ask everyone to keep their eyes on Sonnenallee on NYE! Global South United & Egypt Diaspora

Our Demonstration on New Year's Eve is BANNED.

The police informed us that our demonstration planned for 22:30 on 31.12.2023, at Richardplatz/ Sonnenalle, has been banned.

The police cited very racist reasons for this effective banning, i.e. that violence can easily erupt in these neighbourhoods, and that they expect people in this part of the city to be aggressive. The letter citing the reasons for the ban is brimming with Islamophobia, prejudice over "anticipated anti-Semitism", and sheer ignorance of the reality. More importantly, it is quite representative of the German state's unwavering support to Israel, citing the typical narrative conflating anti-Zionism and anti-Semitism as well. We will share some extracts of the police's official banning letter soon.

While deliberating with the police over the phone, we asked if other alternatives such as Kreuzberg or Wedding would be possible, and they refused citing similar reasons. They offered us Mitte or "Alexanderplatz" as an alternative, which we see as a TRAP; as this may very well be the most unsafe space for any person of colour on New Year's Eve, particularly if it is people demonstrating for Palestinian solidarity. We rejected this alternative that distances us from our community.

Additionally, the police certainly did not care for our safety by offering us a hostile environment as an alternative, which would have endangered us in many ways.

The German state and the Berlin police made it clear through the media during the past weeks that Sonnenallee will be intensively policed on that day, which is one reason why we chose this location despite our awareness of the potential risks entailed.

The following factors also contributed to our choice of the location:

  • Our community is concentrated in Sonnenalle, and it has always been a hub for both Arab and non-Arab solidarity movements.

  • Familiarity of the location to the majority of potential participants.

  • Solidarity is a two-way street. The repression that Sonnenallee has witnessed in the past three months for showing solidarity with Palestine obliges us to stand with our community there as well.

We refuse the intensive isolation and policing of Sonmenalle, and we ask everyone to keep their eyes on Sonnenallee on NYE.

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Ort

Richardplatz
Richardplatz
12055 Berlin
Deutschland