8. März-Demo „feminism unlimited“

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Aktion/Protest/Camp

Für universelle feministische Solidarität. Gegen selektiven Feminismus.

Aufruf zur Demo „feminism unlimited“ am 8. März, 15 Uhr
Helsingforser Platz, S Warschauer Str.

Wir sind ein neues Bündnis, das sich für einen (queer)feministischen Kampftag ohne Antisemitismus, Rassismus und Transfeindlichkeit zusammengefunden hat. Geht am 8. März mit uns auf die Straße! Gegen selektiven Feminismus – universelle feministische Solidarität jetzt!

Jeden dritten Tag begeht in Deutschland ein Mann einen Femizid. Frauenhäuser müssen Schutzsuchende regelmäßig abweisen. Nach § 218 sind Schwangerschaftsabbrüche immer noch eine Straftat. Frauen verdienen 18 Prozent weniger als Männer. Es gibt weiterhin noch kein Selbstbestimmungsgesetz, das diskriminierungsfrei auch trans*, inter* und nicht binären Menschen geschlechtliche Mündigkeit garantiert. Queerfeindliche, insbesondere transmisogyne, Gewalt nimmt weltweit zu. Frauen und queere Menschen in Afghanistan, Iran, Russland und der Ukraine, Jesid*innen und Kurd*innen warten auf die angekündigte feministische Außenpolitik. Antifeminismus gehört zum Grundsatzprogramm der aufstrebenden AfD, die auf Geheimtreffen mit Neonazis ethnische Säuberungen plant. Faschistische Gruppierungen versprechen gekränkten Männern eine „Resouveränisierung“ und patriarchale Vorherrschaft. Mehrfach diskriminierte FLINTA* stehen dieser strukturellen bis konkreten Gewalt besonders schutzlos gegenüber. Putin und sein patriarchales queerfeindliches Regime führen einen imperialistischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Es bleibt also notwendig, unseren Protest auf die Straße zu tragen, um gegen die weltweite strukturelle Unterdrückung von Frauen, Queers und allen, die die endo-cis-heteronormative patriarchale Geschlechterordnung ausgrenzt, zu kämpfen.

Doch leider artikulieren sich manche linke Antworten auf diese globalen Krisen zunehmend autoritär: Stalinistische Gruppierungen rekrutieren bundesweit junge Linke mit verkürzten Antworten auf komplexe Probleme. Wir wollen aber eine universelle feministische Solidarität, die jede Form der Diskriminierung ernst nimmt und gegen sie einsteht! Wir begreifen uns als (queer)feministisch, antisemitismus-, rassismus- und islamismuskritisch, antifaschistisch und antikapitalistisch. Aus dieser Perspektive heraus sind wir von Teilen selbsternannter „Linker“ und „Feminist*innen“ bitter enttäuscht. Denn: dieser universelle Anspruch ist hier kein Konsens – vor allem, wenn es um Juden_Jüdinnen geht. Seit dem antisemitischen Massaker des 07. Oktober haben die autoritären und antisemitischen Entwicklungen eine neue Dimension erreicht: Selbsternannte Feminist*innen oder Kommunist*innen relativieren das Massaker der Hamas oder feiern es als Akt des legitimen Widerstands. Es entsetzt uns, dass Teile der radikalen und feministischen Linken nicht in der Lage sein wollen, Islamismus als das zu begreifen, was er ist: eine faschistische, antimoderne, patriarchale und imperialistische Ideologie, die jeder emanzipatorischen Kritik grundlegend gegenübersteht. Für die notwendige Solidarität mit der Zivilbevölkerung Gazas, die sich in einer unvorstellbaren humanitären Katastrophe befindet, braucht es Islamismus, Verschwörungsideologie und Antisemitismus in keiner Weise.

Gleichzeitig stellen Politik und weite Teile der Medienlandschaft muslimische Menschen unter Generalverdacht. Wir lehnen diese rassistischen Rhetoriken und Praktiken ab und stellen uns gegen Abschiebung, Ausgrenzung, staatliche Repression und die Stigmatisierung einzelner Bevölkerungsgruppen! Deutschland hat sich jahrzehntelang der Aufarbeitung des Nationalsozialismus verweigert. Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, er ist nicht eingewandert.

Es ist wichtig, vereinfachte Freund-Feind-Schemata abzulegen und Widersprüche und Gleichzeitigkeiten auszuhalten. Selbstkritik, Mut zur Unsicherheit und Dazulernen-Wollen sind unsere Grundlage, um gemeinsam für ein gutes Leben für alle zu kämpfen.

Eine Linke, die nicht für eine befreite Gesellschaft für alle kämpft, ist nicht unsere Linke.
Ein Feminismus, der selektiert und instrumentalisiert, ist kein echter Feminismus.
Deshalb wollen wir einen anderen 8. März.

Lasst uns für universelle feministische Solidarität auf die Straße gehen!

– Weitere Infos –

Die Demonstration ist offen für Menschen aller Geschlechter. Die ersten Reihen sind FLINTA* vorbehalten.

Barrieren: Wir arbeiten daran, die Demo so barrierearm wie möglich zu gestalten. Weitere Infos folgen.

Sicherheit: Auf der Demo werden eine geschulte Security, ein Awarenessteam und Sanis sein.

Nationalfahnen: Es ist eine feministische Demonstration, wir würden wir uns freuen, wenn ihr alle National- und Parteifahnen zuhause lasst.

Ort

Helsingforser Platz
Helsingforser Platz
10243 Berlin
Deutschland