Lesung mit Olympia Bukkakis

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Diskussion/Vortrag

Plädoyer für die Abschaffung von Männern.

»Was tun (mit den Männern)?

Angesichts unseres Wissens über Männer sind wir nach wie vor mit der Frage konfrontiert: Was machen wir nun bloß mit ihnen? Es ist keine Überraschung, dass wir die einfachste und vielleicht befriedigendste Antwort in Solanas Manifest finden: sie umbringen. „Die Frage […] ist nicht einfach mit dem Hinweis beantwortet, daß der Mann, wie eine Krankheit, seit je existiert hat und daß es ihn deshalb auch in Zukunft geben sollte.“[i] In einem gewissen Sinne ist diese Logik nicht zu verleugnen. Das Problem kommt jedoch dann auf, wenn es darum geht herauszuarbeiten, wer genau ein Mann ist. Wie ich oben anmerke, kann der einfache Blick auf einen Menschen nicht offenbaren, ob es sich um einen Mann handelt oder nicht. Mann-Sein ist eine Art und Weise, in der Welt zu sein. Es ist eine Art, sich mit anderen in Beziehung zu setzen. Alle Männer aufzuspüren, wäre logistisch unmöglich – und die nötige Gewalt, um sie zu beseitigen, würde eine ernste Gefahr darstellen, uns alle selbst ebenfalls zu Männern zu machen. Wenn unser Problem die Existenz von Männern ist und wir zur Lösung dieses Problems das Problem zu ihrem machen, dann sind wir am Ende selbst frischgebackene Männer. Leider wäre es also nicht praktikabel, alle Männer umzubringen.«

Lesung mit Olympia Bukkakis und Teil der Veranstaltungsreihe: Männerfantasien. Eine antifaschistische Veranstaltungsreihe. 

Ort

Kiezraum auf dem Dragoner-Areal
Berlin
Deutschland