33 Jahre danach – Gedenken an Emil Wendland
Am 1. Juli 1992 wurde Emil Wendland von Neonazis in Neuruppin ermordet. Er war wohnungslos, krank – und damit in den Augen seiner Mörder ein Mensch, der nicht in ihr Weltbild passte. Seit vielen Jahren erinnern wir in Neuruppin an Emil Wendland und setzen damit ein Zeichen: gegen das Vergessen, gegen rechte Gewalt und gegen gesellschaftliche Ausgrenzung.
Doch Gedenken ist mehr als Rückblick. Es ist eine Haltung.
Es bedeutet, rechte Gewalt als strukturelles Problem zu benennen – damals wie heute. Es bedeutet, Menschen sichtbar zu machen, die häufig am Rand dieser Gesellschaft stehen: Wohnungslose, Arme, Geflüchtete, People of Color, queere Menschen - alle, die nicht der vermeintlichen Norm entsprechen.
Rechte Gewalt trifft Menschen nicht zufällig – sie folgt einer Logik der Abwertung. Deshalb ist jeder Angriff auch ein Angriff auf die Idee eines solidarischen Zusammenlebens.
Gedenken heißt Handeln.
Es heißt, klar gegen rechte Hetze und Gewalt einzustehen. Es heißt, an der Seite derer zu stehen, die bedroht und verletzt werden. Es heißt auch, das Schweigen zu brechen – die Namen der Opfer zu nennen und sich solidarisch zu zeigen.
Die Ausstellung „Todesopfer rechter Gewalt in Brandenburg“, konzipiert von der Opferperspektive Brandenburg, macht sichtbar, was sonst häufig verdrängt wird: dass rechte Gewalt längst tödliche Realität war und ist – auch hier, auch heute.
Unsere Erinnerung ist kein Ritual.
Sie ist Teil eines Kampfes um Würde, Solidarität und Gerechtigkeit.
Niemand ist vergessen – in Gedenken an alle Opfer rechter Gewalt.
⏰ 17 Uhr – Gedenken im Rosengarten Neuruppin
⏰ 18 Uhr – Veranstaltung zu Wohnungslosigkeit & geschlechtsspezifischer Gewalt mit Michaela Rönnefahrt vom Verein Neuruppiner Frauen für Frauen & Ines Rehfeld, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Neuruppin.
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