Vortrag

Diskussion/Vortrag

Antifaschismus und Surrealismus im Frankreich 1930er Jahre

Im Frankreich der 1930er Jahre erschien einigen linken Intellektuellen das antifaschistische Engagement der Kommunistischen Partei als unzureichend. Sie suchten nach Formen des antifaschistischen Widerstands jenseits parteidoktrinärer und rein rational-argumentativer Ansätze. 1935 beschlossen sie angesichts der faschistischen Gefahr, ihre Differenzen beiseite zu legen und die antifaschistische Gruppe Contre-Attaque zu gründen: als „Kampfunion revolutionärer Intellektueller“. Maßgeblich aktiv waren darin der Schriftsteller, Soziologe und Philosoph Georges Bataille, in dessen Werk sich ein eigenwilliges, radikal-vernunftkritisches Denken entfaltet, und der Surrealist André Breton.  Sie waren sich einig in der Bedeutung einer künstlerisch-kulturrevolutionären Praxis im Kampf gegen den Faschismus, der durch die bloße öffentlich-institutionelle Verteidigung der Demokratie nicht gestoppt werden könne. Der Vortrag stellt den historischen und konzeptuellen Rahmen vor, in dem diese Gruppe entstand und geht der Frage nach, ob und wie ihre Ideen weiterentwickelt wurden und welche Aktualisierungsmöglichkeiten sie für eine heutige antifaschistische Perspektive bieten. Denn auch heute kann die radikale Rechte durch die Kraft des besseren Arguments nicht mehr erreicht werden. Auch heute scheinen wir einen anderen, die Affekte ansprechenden und in unserem Leben wirksamen Antifaschismus zu benötigen

Vortrag von Jenny Kellner

Preis
umsonst
Ort

Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung
Olivaer Platz 16
10707 Berlin
Deutschland