Buchvorstellung

Diskussion/Vortrag

Kritik des reaktionären Denkens

Es hat den Anschein, dass der Faschismus nicht nur wieder salonfähig ist, sondern sogar zur gegenwärtig dominierenden politischen Kraft aufgestiegen ist. Die Gründe hierfür sind vielfach; einige davon stammen aus der Enttäuschung breiter Schichten vom liberalen Mainstream. Um aber die positive Anziehungskraft rechter Bewegungen zu verstehen, empfiehlt es sich, das reaktionäre Denken als das intellektuelle und ästhetische Vorfeld rechter Machtpolitik zu analysieren.

Reaktionäres Denken wird angetrieben von einem durchdringenden Empfinden der Unwirklichkeit moderner Gesellschaften. Es sucht sich einen Ausweg aus dieser Unwirklichkeit, indem es sich auf die Inszenierung der erhabenen Momente des Kampfes und des Heldentums verlegt. Im Affekt des Erhabenen kann man sich der verlorenen Wirklichkeit wieder versichern, denn er tritt ein, wo es um alles geht: das Leben, den Tod, das Nichts, den Krieg. 

So erweist sich reaktionäres Denken als phantasmatischer Brennpunkt, in dem Ästhetik und Politik, Entwirklichung und übersteigerte Selbstvergewisserung, Literatur und Brutalität zusammenlaufen.

In seiner umfangreichen Studie von 2024 mit dem Titel Kritik des reaktionären Denkens unternimmt Robert Hugo Ziegler (gestützt vor allem auf Carl Schmitt, Ernst Jünger, Martin Heidegger und Ayn Rand) in diesem Sinn eine Analyse des faschistischen Vorfelds, die für das Verständnis der gegenwärtigen Entwicklungen unverzichtbar ist. 

Preis
umsonst
Ort

Museum des Kapitalismus
Köpenicker Str. 172
10997 Berlin
Deutschland