„Wir müssen alle mehr und länger arbeiten!“ – Das scheint das Gebot der Stunde. Dabei wollen die allermeisten Beschäftigten gar nicht mehr, sondern sogar weniger arbeiten. Das hält die schwarz-rote Regierungskoalition nicht davon ab, ihren Plan zur Abschaffung des 8-Stundentags weiter zu verfolgen und einer Verlängerung des Arbeitstages auf 13 Stunden Tür und Tor zu öffnen. Der Kampf um Zeit ist damit aktueller denn je.
Während die Regierung die Arbeit ausdehnen und entgrenzen will, war das Ringen um kürzere Arbeitszeiten zentraler Gegenstand von Kämpfen der historischen Arbeiter*innebewegung und auch in den letzten Jahren stand eine Reduzierung der Erwerbsarbeit immer wieder im Zentrum von Arbeitskämpfen und gesellschaftlichen Debatten. Dem Versprechen von weniger Arbeit und mehr Zeit für Erholung und Genuss wohnt dabei ein utopisches Element inne: die Vorstellung eines Lebens ohne Mühsal und Plackerei.
Mit aktuellen und vergangenen Kämpfen um freie Zeit beschäftigen sich Kathrin Birner und Stefan Dietl in ihrem neuen Buch. Dabei nehmen sie die Verkürzung der Arbeitszeit aus feministischer Perspektive ebenso in den Blick wie die Herausforderungen durch die Digitalisierung der Arbeitswelt. Nicht zuletzt geht das Buch der Frage nach, ob der Kampf um die freie Zeit in der Lage ist, die Totalität des kapitalistischen Systems zu sprengen.
Eine Veranstaltung der 4-Stunden-Liga Berlin, mit finanzieller Unterstützung durch den DGB Berlin-Brandenburg
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