VideoKino

Zum Holocaust-Gedenktag:

NACHT UND NEBEL
Doku-Essay, F 1955, 30 min, R: Alain Resnais, Musik: Hanns Eisler

Resnais' Dokumentarfilm ist eines der wichtigsten filmischen Werke über die deutschen Konzentrationslager. Mit größter stilistischer Zurückhaltung (und einer äußerst sensiblen deutschen Fassung durch Paul Celan) wird eine Darstellung des Grauens erarbeitet, in der die zeitgenössische Wirklichkeit von Auschwitz/Birkenau mit den Dokumenten der Alliierten (Wochenschau-Bilder) konterkariert wird. Ein Film aus der Erinnerung des Nichtschilderbaren heraus: Er antizipiert die Unmöglichkeit, den Holocaust zu dramatisieren und desavouiert alle wohlfeilen Versuche, die Geschichte dieser Monstrosität "zu erzählen".  

AM ENDE KOMMEN TOURISTEN
Spielfilm, D 2007, 80 min, R: Robert Thalheim

Ein deutscher Zivildienstleistender tritt seine Arbeit an der KZ-Gedenkstätte Auschwitz an, wo er mit einem ehemaligen Häftling konfrontiert wird, zu dessen Aufgaben es gehört, den Besuchern vom Holocaust zu erzählen. Der störrische Alte macht aus seiner Abneigung gegenüber dem jungen Deutschen keinen Hehl, und doch eröffnen sich Spielräume für ein gegenseitiges Verstehen. Der autobiografisch gefärbte Film meistert sein heikles Sujet spielerisch leicht und zugleich mit großer Ernsthaftigkeit. Die hervorragenden Hauptdarsteller*innen sowie die kameratechnisch ausgefeilte Inszenierung verdichten sich zu einem Lehrstück über eine mögliche deutsch-polnische Normalität fern aller Betroffenheitsplattitüden.

Eintritt frei
vorher vegane Küfa